“Es muss sein”, meinte mein Mann, den ich Pan getauft habe. “Es muss sein, dass Du eine Vita schreibst. Die Besucher im Internet wollen etwas über die Malerin und die Bilder lesen.”
“Aber wie kann ich 80 Jahre in eine kleine Vita packen? Gereicht es mir zur Ehre oder zur Schwere, wenn ich 80 Jahre verrate, wenn ich schreibe, dass ich seit nunmehr 40 Jahren mit Dir durch dieses Leben liebe, zittere, gleite, tanze, schwebe, mich verlassen und wiedergefunden fühle?”
“Genau so , hoffe ich, dass es dem Internetbesucher gefällt.”
Schon früh erzählte mir meine Mutter von meinen Vorfahren und Wurzeln, von den ersten Glockengießern, die von Ort zu Ort zogen, um dort das Erz in die aus lehmgebrannte Form zu gießen, die älteste Glocke 1590, so die Familienchronik. Seit mindestens 428 Jahren ist Rincker Europas älteste Glocken- und Kunstgießerei in Familienbesitz und gießt bis heute weltweit geschätzte Glocken.
Mein Urgroßvater Superintendend Wilhelm Rinker hat eine kleine Chronik der Familie aufgeschrieben. In dessen Pfarrhaus war meine Mutter mit ihren drei Kindern im Krieg, nach dem Tod meines Vaters bei ihre Mutter untergekommen. Meine Großmutter wohnte dort mit meiner Tante Anna Rinker.
Meine Großmutter, Kunstmalerin, hat uns alle mit ihrer Kunst durch die letzten Kriegsjahre gebracht. Ein Stück Speck gegen ein Ölgemälde “Sonnenblumen im Tongefäß”.
Großvater hat in Osnabrück den Wandervogel gegründet, und meine Mutter schickte man nach dem Lyceum auf eine höhere Töchterschule.
Lebenslauf
läuft noch.
Studium in Düsseldorf.
Studium an der Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie e.V. in München.
Anschließend über dreißig Jahre in eigener Praxis in FFB tätig.
Nach unserer Heirat stellten Pan und ich meine Bilder aus.
Meine Familienchronik endet:
Woher du kommst,
Wohin du gehst,
was nützt, wenn du nicht um dich spähst?
Und nun spähen Sie doch bitte selbst.
Ate November 2017